Computerspiele als ergodische Literatur


Diese Veranstaltung ist – im Rahmen des Projektes Brückensteine – mit dem Lehrinnovationspreis 2014 der LMU ausgezeichnet worden. Mehr…


Teil 2 – Praxisübung im Wintersemester 2014/15

Computerspiele als ergodische Literatur II

Diese Veranstaltung setzt als Übung das Hauptseminar „Computerspiele als ergodische Literatur“ aus dem Sommersemester 2014 fort. Die Teilnahme setzt umfangreiche Vorkenntnisse im Bereich der medienkulturwissenschaftlichen Computerspielforschung voraus und ist deshalb nur nach persönlicher Rücksprache möglich. In der Veranstaltung werden vor allem filmwissenschaftliche Verfahrensweisen zur Untersuchung von Computerspielen erprobt.

Diese Veranstaltung ist eine Blockveranstaltung, die zu folgenden Terminen stattfindet:

  • Vortreffen: Do, 30.10.2014 von 10-12
  • Blocksitzung 1: Sa, 15.11.2014 von 09.30-17.00
  • Blocksitzung 2: Sa, 13.12.2014 von 09.30-17.00
  • Blocksitzung 3. Sa, 17.01.2015 von 09.30-17.00

Teil 1 – Hauptseminar im Sommersemester 2014

Computerspiele als Ergodische Literatur

Dieses Kooperationsseminar im Rahmen des Projektes Brückensteine kann nur von Lehramtsstudierenden und nur gemeinsam mit dem fachdidaktischen Proseminar „Computerspiele – Herausforderungen für den Deutschunterricht“ (Andreas Schöffmann) gewählt werden:

Erläuterungen zur Veranstaltung:

[pullquote]“In ergodic literature, nontrivial effort is required to allow the reader to traverse the text. If ergodic literature is to make sense as a concept, there must also be nonergodic literature, where the effort to traverse the text is trivial, with noextranoematicresponsibilities placed on the reader except (for example) eye movement and the periodic or arbitrary turning of pages.” (Espen J. Aarseth)[/pullquote]Computerspiele sind Spielhandlungsräume, die Spielhandlungen mit Erzählhandlungen zusammenführen können. Sie folgen den kulturellen Bedingungen und Möglichkeiten von Spielen, können dabei aber auf das Inventar der erzählerischen Mittel von Buch, Film, Hörspiel, Comic etc. zurückgreifen und übersteigen als genuin interaktive Medien gleichzeitig deren mediale Möglichkeiten. Im Kontext der Literaturwissenschaft können solche narrativ organisierten Spiele als Ergodische Literatur im Sinne von Espen Aarseth verstanden werden.

Entsprechend wird der Blick im Seminar zunächst auf das Spiel/das Spielen selbst (als „nontrivial effort“) und auf die möglichen Verbindungen von Erzählung und Spiel im Computerspiel gerichtet. Gemeinsam untersuchen wir narratologische Modelle, die dafür bisher vorgeschlagen wurden (bspw. von Kocher, Backe, Degler). In einem zweiten Schritt greifen wir auf Verfahrensweisen der Bild- und Filmwissenschaften zurück, um den Aspekt der spielerisch organisierten Narration (bzw. des narrativ organisierten Spiels) mit den Bildlogiken des Computerspiels verbinden zu können.

Bei Interesse lesen Sie bitte unbedingt auch die Hinweise unten zur Anmeldung und zum Projekt „Brückensteine“ sowie den Erläuterungstext des didaktischen Proseminars „Computerspiele – Herausforderungen für den Deutschunterricht“.

Literatur zur Vorbereitung: Theorien des Computerspiels, hrsg. Von Gamescoop (Benjamin Beil u.a.), Junius Verlag, 2012. Weitere Literatur für das Seminar wird als Reader /PDF-Download bereitgestellt.

Folgende Computerspiele sollten Sie kennen/gespielt haben: Heavy Rain, Dear Esther, Journey, The Stanley Parabel, ein (Point-and-Click-)Adventure (bspw. Deponia oder ein anderes von Daedalic) und ein Rollenspiel (bspw. The Yawhg) Ihrer Wahl sowie Tetris.

Das Projekt: Brückensteine

Dieses Seminar findet im Rahmen des Projektes „Brückensteine“ statt und wird durch Lehre@LMU gefördert. Ziel des Projektes ist eine engere Verzahnung fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Fragestellungen im Rahmen der Lehramtsstudiengänge. In den Veranstaltungen, die im Rahmen dieses Projektes angeboten werden, wird ein Thema aus fachwissenschaftlicher Perspektive intensiv bearbeitet und in einem unmittelbar damit verbundenen Seminar der Fachdidaktik werden die entsprechenden vermittlungsbezogenen Aspekte erörtert. Beide Veranstaltungen können nur im Verbund studiert werden. Ziel ist – neben der gründlichen fachwissenschaftlichen Bearbeitung des Themas – auch, dass einzelne Unterrichtseinheiten zum entsprechenden Thema erstellt werden, die dann online für andere Lehramtsanwärter/Lehrer zur Verfügung gestellt werden.

Weitere Informationen zum Projekt Brückensteine