Münchner Bohème

WiSe 2011 PS „Münchner Bohème“

Im ausklingenden 19. Jahrhundert entstand in München Schwabing eine Subkultur, die die Stadt und speziell den Mythos dieses Viertels nachhaltig geprägt hat: Die Münchner – oder besser eigentlich: die Schwabinger Bohème. Man kann annehmen, dass es sich dabei vor allem um ein literarisches Phänomen handelt, dass Schwabing als ein besonderer Ort und die Bohème als eine besondere Lebensweise überhaupt erst literarisch konstituiert werden.

Im Seminar werden wir uns zunächst mit einigen grundlegenden Fragen befassen: Was meint eigentlich der Begriff ‚Bohème’? Was bedeutet es, wenn eine Stadt als literarischer Ort konstituiert wird? Im Kern steht aber die Arbeit mit den Texten der Bohémiens selbst – insbesondere mit den Texten von Franziska zu Reventlow, die wir als Schlüsselfigur im wilden und ausschweifenden Leben in ‚Wahnmoching’ annehmen. Wir werden aber auch Texte von Erich Mühsam, Franz Hessel, den Mitgliedern des Kosmikerkreises (v.a. Alfred Schuler, Ludwig Klages) und anderen untersuchen.

Schwerpunkt des Seminars liegt auf der Auseinandersetzung mit kulturwissenschaftlichen Fragestellungen und auf der Textarbeit. Erwartet wird eine regelmäßige und aktive Teilnahme an der Veranstaltung.